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Fichtelgebirgsgläser

Mit dem Namen Fichtelberger wurde früher missbräuchlich alle bemalten deutschen Glashumpen bezeichnet, er kommt aber nur denjenigen zu, die seit dem XVII. Jahrhundert im Fichtelgebirge  (Bischofsgrün) hergestellt wurden (Glasmaler Lorenz Glaser, 1611 Glasmaler Elias Wanderer). Die Masse dieser Gläser ist noch ziemlich unrein, farblos und mit grünlichem Stich. Als malerischer Schmuck wird mit Vorliebe eine Abbildung des höchsten Berges des Fichtelgebirges aufgetragen: der Ochsenkopf, dichter Waldbestand aus dem Wild hervorblickt, ein Vorhängeschloß- das vermutlich den Metallreichtum andeuten soll und die vier Flüsse Saale, Eger, Naab und Main- die in vier Windrichtungen von diesem Berg ausgehen. Nicht bemalte Gläser werden mit Nuppen, Buckeln, Zacken oder Fäden verziert.

Fichtelberger

Fichtelberger

Unter Kaiser Rudolf II. entwickelt sich Prag zum Zentrum aller Wissenschaften und Künste. Das “Rudolfinische Zeitalter” beginnt. Meister aller Länder treffen in der Prager Burg zusammen - Malerei, Goldschmiedekunst und Glaskunst entwickeln sich zur höchsten Blüte. Es entsteht der den kaiserlichen Sammlungen angepasste “rudolfinische Stil”.  Berühmte Glasdynastien mit herausragenden Leistungen werden in den  Adelsstand erhoben, wie die Familien Glaser, Schürer und Wanderer (Elias und Georg Wanderer von Grünwald).

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